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Die Erlösung (2/4)

Die Durchführung: Vorbereitungen für die Menschwerdung des Erlösers

Das Erlösungswerk Christi begann sofort nach dem Abfall der Geisterscharen. Christus selbst schuf die Besserungsstufen bis zur Menschwerdung und wurde damit der Schöpfer des gesamten materiellen Universums, das die Stufenleiter für die gefallenen Geister aus der Tiefe zur Höhe des Gottesreiches bildet. Als die ersten Geister bis zur Stufe der Menschwerdung gelangt waren, wurde Christus deren Führer vom ersten Tag an und versuchte ihre Gesinnung zu Gott hinzulenken.

Dieses Bemühen führte leider nicht zum Erfolg. Die Macht des Bösen unter den Menschen war so stark, dass unter den damaligen Völkern die schlimmsten Greuel verübt wurden. Die Beeinflussung durch die gute Geisterwelt war daher fruchtlos und um das Kommen des Erlösers vorzubereiten, musste die gesamte damalige Menschheit vernichtet und durch eine neue ersetzt werden. Dies geschah durch die Sintflut, aus der nur die Familie des Noah überlebte, um zur Stammfamilie einer neuen Menschheit zu werden.

Doch auch bei den Nachkommen Noahs nach der Sintflut kam das Böse schnell wieder zum Vorschein, was etwa bei Sodom und Gomorrha sichtbar ist. Um aber trotzdem das Kommen des Erlösers vorzubereiten, wollte Christus wenigstens einen kleinen Bruchteil der Menschen für die Sache Gottes gewinnen. Dieser Bruchteil sollte wie ein Sauerteig wirken, der nach und nach den ganzen Teig durchsäuert. Durch ihn sollten die späteren Generationen den Gottesglauben annehmen. Irgendwann würden dann genug gottestreue Menschen leben, dass es sich für Christus lohnen würde, eine Brücke zum Reiche Gottes hin zu bauen, über die diese Menschen gehen könnten.

Als Sauerteig und Senfkorn des Gottesglaubens und der Erlösungshoffnung wurde Abraham und damit das hebräische Volk erwählt. Abraham war, wie auch später Mose, Henoch und andere Propheten, ein Geist des Himmels, also ein freiwillig menschgewordener Geist Gottes, der auch nie zuvor von Gott abgefallen war. Nur durch diese Unterstützung war es möglich, den Menschen den Gottesglauben zu bringen und die Menschheit reif für die Erlösung zu machen.

Der bösen Geisterwelt war natürlich klar, dass hier etwas im Gange war, was ihrer Gesinnung zuwider lief. Sie unternahm daher alles, um dagegen anzugehen. Sie versuchte zu verhindern, dass der Gottesglauben unter die Menschen kam und führte das Volk in die Knechtschaft der Ägypter. Das Volk der Hebräer sollte durch den Frondienst vernichtet werden. Da dies aber nicht eintrat, sollte jeder männliche Nachwuchs der Hebräer getötet werden. Die Frauen wären dann als Sklavinnen und Frauen im Volk der Ägypter aufgegangen.

Es war daher Zeit, das Volk der Hebräer aus Ägypten fortzuführen. Um den Auszug aus Ägypten zu bewerkstelligen, ließ Gott einen hohen Himmelsgeist Mensch werden: Mose. Als Sohn hebräischer Eltern wurde er von der Tochter des Pharao vom Tode errettet. Als er dann zum Mann herangewachsen war, wurde ihm seine Aufgabe erklärt. Erstens hatte er sich gegenüber den Hebräern als der Gesandte Gottes auszuweisen, der den Auftrag hatte, sie aus Ägypten wegzuführen. Zweitens musste er den Pharao dazu bringen, das Volk auch ziehen zu lassen.

Durch den Beginn der Ausführung seines bösen Vorhabens half der Pharao aber letztlich das Gute zu schaffen, denn durch den Befehl der Tötungen wurden die Hebräer zur äußersten Verzweiflung getrieben und waren bereit, das Land der Unterdrücker zu verlassen. Dieser Auszug war zudem deshalb dringend, weil viele der Hebräer durch ihren 400 Jahre dauernden Aufenthalt bei den Ägyptern bereits deren Götzendienst verfallen waren. Es war aber wichtig, den kleinen Teil der Menschen mit Gottesglauben zu erhalten, denn Israel war der Erstgeborene des Gottesglaubens. Fiel er der Hölle zum Opfer, dann dauerte es lange, bis in der Menschheit wieder ein Volk als Träger des Gottesglaubens herangewachsen war.

Zur Erfüllung seiner beiden Aufgaben wurde Mose von Christus mit übermenschlichen Kräften versehen. Die Hölle erkannte diese Gefahr und bot all ihre Kräfte auf, um dagegen anzukämpfen. Es kam zum "größten Geisterkampf, der je auf der Erde ausgefochten wurde. Auf der einen Seite stand Christus mit der guten Geisterwelt und Mose als seinem sichtbaren Werkzeug. Auf der anderen Seite die Hölle mit den ägyptischen Zauberern als Helfershelfer. [...] Nie haben solch gewaltige Geistermaterialisationen stattgefunden wie bei diesem Kampfe."1) Christus gewann diesen Kampf und der Strafengel Gottes schlug die gesamte männliche Erstgeburt Ägyptens. Dies gab den Ausschlag und der Pharao ließ auf Drängen der eigenen Untertanen die Hebräer ziehen. Christus schützte das ausziehende Volk vor den dann doch noch nachdrängenden Ägyptern.

Das Volk der Hebräer wurde aber zunächst zur Erprobung in die Wüste geführt. "Es sollte sich zeigen, ob sein Gottesglauben und Gottvertrauen stark genug war, die Gefahren zu bestehen, die ihm von den götzendienerischen Bewohnern des Landes drohten, das sie später in Besitz nehmen sollten. Denn der Gottesglaube dieses Volkes durfte nicht mehr vernichtet werden, da sonst alle bisherige Arbeit umsonst gewesen wäre." (Greber, a.a.O., S.305)

Gott, Christus und die heilige Geisterwelt unterwiesen das Volk in allen notwendigen Dingen. Gott selbst gab die Gesetzgebung auf dem Berg Sinai. Um der Gefahr des irdischen Wohlstandes für die Gottestreue zu begegnen führte Christus eine Gesetzgebung ein, die etwa die Abgabe des zehnten Teils von allem Besitztum oder das Zinsverbot beinhaltete.

Die weitaus größere Gefahr war jedoch der Götzendienst der anderen Völker in dem sogenannten ‘Gelobten Land’, denn dieser führte zum direkten, menschlich wahrnehmbaren Kontakt mit der bösen Geisterwelt. Da dieser auf Menschen eine unwiderstehliche Anziehungskraft ausübt, können ihm die Menschen kaum widerstehen. Wer aber einmal damit anfängt, ist schnell dem Bösen verfallen. Dies hatte sich ja auch bereits bei den Hebräern unter der Herrschaft der Ägypter gezeigt.

Um die Hebräer vor dem Götzendienst zu bewahren, vermittelte Christus zum einen den Verkehr mit der guten Geisterwelt über das Orakelzelt, Orakelschild und Medien (Einzelheiten hierzu siehe Greber, a.a.O., S.107ff.). Dies sollte als Ersatz für den Verkehr mit der bösen Geisterwelt dienen. Zum anderen sollten die Hebräer alle Völker, in deren Land sie einziehen, vernichten. "Es waren deren sechs, die derart dem Götzendienst und seinen Lastern verfallen waren, dass ihre Bekehrung zum Gottesglauben ausgeschlossen erschien. Andererseits aber unterlag es keinem Zweifel, dass sie in kurzer Zeit das bei ihnen wohnende israelitische Volk ebenfalls zum Abfall von Gott verführt haben würden." (Greber, a.a.O., S.307)

Der Grund für die Anweisung zur Vernichtung dieser Völker war derselbe wie bei der Sintflut und der Zerstörung der Städte Sodom und Gomorrha. Diese Völker sollten vor einem noch tieferen Versinken in Unglauben und Laster bewahrt werden. Sie sollten vielmehr die Gelegenheit haben, sich in einem neuen Dasein aus ihrer Tiefe emporzuarbeiten. In allen Fällen gab Christus selbst diese Anweisungen. Aus den oben genannten Gründen steht Christus auch hier als der Retter da.

Der viel wichtigere Grund war jedoch der Erhalt des Gottesglaubens im Volke Israels. Mit diesem Gottesglauben sollte die Erlösung der gesamten Menschheit vorbereitet werden.

Wegen der Vernichtung dieser Völker und auch der Berichte über die Tieropfer wird der alttestamentarische Gott der Grausamkeit bezichtigt. Weswegen die Tieropfer gebracht werden mussten, ist bei Greber nachzulesen (S.98ff.). Die Gründe für die Vernichtung der götzendienerischen Völker sind oben genannt. Ein solcher Gott ist nicht grausam, sondern er lässt Gnade walten, auch wenn dies auf den ersten Blick grausam erscheint. "Was ihr Menschen mit einmal so zartfühlend werdet, wenn die Weisheit und Gerechtigkeit Gottes dem Bösen vollständig und hoffnungslos verfallene Menschen vertilgen lässt, damit sie nicht noch Millionen anderer Menschen unglücklich machen und damit sie selbst als Geister wieder auf den Weg der Rettung gebracht werden. Und dazu ist es Gott, der dies tut, der Herr über Leben und Tod, der in übergroßer Langmut mit diesen Völkerschaften Erbarmen geübt, obschon sie alles, was für den Herrn ein Greuel war, bei ihrem Götzendienst verübt und sogar ihre Kinder ihren Götzen zu Ehren verbrannt haben (5. Mose 12,31)." (Greber, a.a.O., S.307f.)


1) Johannes Greber – Der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes, seine Gesetze und sein Zweck. Selbsterlebnisse eines katholischen Geistlichen, 8. Auflage 1985, Johannes Greber Memorial Foundation, New York, S.304

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